Symptome und psychische Begleiterkrankungen sind vielfältig und variieren stark. Betroffene Menschen leiden unter Defiziten in Aufmerksamkeit, Konzentration und Ausdauer sowie unter einer hohen Ablenkbarkeit und inneren Unruhe. Aufgaben, die kognitive Anstrengung und Durchhaltevermögen erfordern, werden vermieden, verschoben, abgebrochen. Entscheidungen werden häufig unbedacht getroffen und Risiken nur unzureichend abgewogen.  

Betroffene Menschen berichten zudem häufig von labilem Selbstwertgefühl, starken Stimmungsschwankungen und Schwierigkeiten mit Stress angemessen umzugehen (Barkley, Murphy & Fischer, 2008).  

Neben den häufigen psychische Begleiterkrankungen (insbesondere Substanzabhängigkeiten, Angststörungen, Depressionen, Essstörungen  und Persönlichkeitsstörungen) bestehen oftmals Partnerschaftsprobleme, berufliche Abbrüche oder Nichterreichen angestrebter Ziele sowie Probleme in der Alltagsbewältigung.  

Psychotherapeutische Ziele bestehen insbesondere in der Steigerung der Selbststeuerungsfähigkeit (Selbstregulation, Selbstmanagement) der betroffenen Menschen sowie der Verbesserung der Alltagsbewältigung. Zudem können Betroffene lernen, Emotionen angemessener zu regulieren, ihren Umgang mit Stress zu verändern und ihr Selbstwertgefühl zu verbessern.  

Psychopharmakologisch stellen auch bei Erwachsenen Stimulanzien, insbesondere Methylphenidat die medikamentöse Therapie erster Wahl dar. Wirksamkeit und Sicherheit von Methylphenidat, ist in etlichen Studien gut belegt (Stieglitz& Hofecker Fallahpour, 2010).  

Für eine erfolgreiche Behandlung ist immer eine Kombination mit einer Psychotherapie erforderlich. Psychopharmakotherapie alleine, ist nicht ausreichend. Notwendig ist außerdem, bestehende psychische Begleiterkrankungen zu erkennen und mit zu behandeln.  

Quellen: 

Lauth, G. W., Raven, H. (2009). Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) im Erwachsenenalter. Ein Review. Psychotherapeutenjournal 1/2009, 17-30. 

Stieglitz, R.-D. & Hofecker Fallahpour, M. (2010). ADHS bei Adoleszenten und Erwachsenen. Pädiatrie, 2/2010, 27-31.