Nach meinem Psychologiestudium habe ich erst mal angefangen als Berufseinsteigerin in der Schulpsychologie zu arbeiten. Das hat mir viel Spaß gemacht, jedoch hat mir die weiterführende tiefergehende Begleitung der Schülerinnen und Schüler gefehlt. Eine Beratung kommt eher einer Krisenintervention und Empfehlung gleich, kann jedoch nicht mit einem längeren Therapieprozess verglichen werden.

Ich habe mich deshalb dazu entschieden die Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin zu machen und bin sehr froh über diese Entscheidung. Auch wenn es eine Zeit ist, in der man finanziell zurückstecken muss, bzw. einen Nebenjob zur Ausbildung organisieren muss und an einigen Wochenenden ein Seminar hat, lohnt es sich trotzdem so sehr.
In meinen praktischen Tätigkeiten, den Seminaren und nun auch den ambulanten Fällen habe ich wahnsinnig viel dazu gelernt und verstehe heute sehr viel mehr als früher (auch trotz Psychologiestudium und Berufserfahrungen). Denn so richtig lernt man die Dinge erst, wenn man den ersten Angstpatienten oder depressive Jugendliche vor sich sitzen hat und selbst zum Therapeuten wird.
Am Anfang heißt das erst mal einen Sprung ins kalte Wasser zu wagen, nicht genau zu wissen, was man machen muss, sich einlesen und die eigene Intuition stärken. Plötzlich sind die Seminare nicht mehr Pflichtveranstaltung, sondern man saugt jede Info auf, um mehr zu erfahren!

Eine ganz wichtige Säule waren für mich hierbei auch meine Supervisorinnen, die mich sehr darin unterstützt haben, mir Unsicherheiten zu nehmen, meinen eigenen Kompetenzen zu vertrauen und gute Anregungen für methodische Vorgehen geliefert haben. Auch der Austausch in den Kleingruppen und den Selbsterfahrungen tut gut und schweißt zusammen!
Ich habe während meiner bisherigen Ausbildung an der DGVT (KJP Hamburg) sehr viel über die Psychotherapie, mein eigenes Leben und meine Stärken wie auch Schwächen gelernt und bin sehr dankbar für diese Entwicklung. Nicht nur auf persönlicher auch auf beruflicher Ebene öffnen sich durch die Ausbildung und die Approbation neue Perspektiven.
Daher würde ich jedem, der gerne in einem therapeutischen Setting arbeitet und es sich finanziell und organisatorisch leisten kann, sehr empfehlen diesen Schritt zu gehen!
Alles Gute dafür!
Laura Schuster