Depressive Episoden in leichter bis schwerer Form sind die häufigsten seelischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Diese können bereits bei Kleinkindern auftreten. In der Pubertätsentwicklung steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit an einer depressiven Störung zu erkranken sehr stark an. 3 bis 10 % der Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren sind betroffen.

Oft ist es schwierig zu unterscheiden, wo als normal geltende Stimmungsschwankungen aufhören und wo die Symptome einer Depression beginnen. Die Gründe für die Entwicklung einer Depression sind multifaktoriell, das bedeutet es spielen oft mehrere ungünstige Faktoren zusammen, wie z. B. psychische Erkrankungen in der Familie, belastenden Lebensumstände, körperliche Erkrankungen oder soziale Einschränkungen.

Eine Depression im Kindes- und Jugendalter kann sich wie folgt äußern:

Häufiges Weinen, wenig Ausdruck im Gesicht (Kind wirkt gleichgültig), Ess- und Schlafstörungen, Ängstlichkeit, wenig Selbstvertrauen, Kind hat auf nichts Lust, zieht sich zurück. Aber auch Wutausbrüche, aggressives Verhalten und übermäßiger Medienkonsum können im Kindes- und Jugendalter Hinweise auf eine depressive Entwicklung sein.

Depressionen können Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung stark einschränken, z. B. im Kontakt zu Gleichaltrigen, in ihrer Schullaufbahn, in der Familie, in der Entwicklung einer gesunden Sexualität und dem Interesse an einer Liebesbeziehung, im Selbstwirksamkeitserleben und dem Entwickeln von Zielen und Zukunftsperspektiven.

Literaturhinweise:

· https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/depression-im-kindes-und-jugendalter

· Kognitive Verhaltenstherapie bei depressiven Kindern und Jugendlichen, Harrington 2001 und 2013, 2. Auflage