Zu Beginn der Behandlung steht die Diagnostik durch Fragebögen und weitere Testverfahren, da andere psychische Störungen ähnliche Symptome verursachen können. Ein nächster wichtiger Schritt ist zu überprüfen, ob die traumatische Situation weiterbesteht, da eine Behandlung des Traumas nur stattfinden kann, wenn die belastende Situation in der Vergangenheit liegt. Dies ist in Fällen von z.B. häuslicher oder sexualisierter Gewalt zu prüfen.

Anschließend lernt die/der Patient_in sogenannte Stabilisierungstechniken, um sich selber beruhigen zu können, wenn unangenehme Gefühle auftreten. Zudem lernen die Kinder und Jugendlichen, warum sie ein Trauma entwickelt haben und wie sich dies auf z.B. ihre Gehirnreifung ausgewirkt hat, um besser verstehen zu können, warum sie unter Symptomen wie Flashbacks und Schlafstörungen oder Alpträumen leiden. Diese Form der Aufklärung nennt sich Psychoedukation.

Bei Kindern und Jugendlichen werden auch die Eltern und Bezugspersonen miteinbezogen, damit sie diese unterstützen können, vorausgesetzt dabei ist, dass sie nicht Täter_in oder Mittäter_in sind. Meist findet dann eine traumafokussierte Arbeit mit den Patient_innen statt, in welcher sie ermutigt werden, sich wieder mit der belastenden Situation zu beschäftigen. Ziel ist es, das traumatische Erleben in eine abgeschlossene Erinnerung zu verändern, wo die Situation als sehr unangenehm, aber im Hier und Jetzt nicht mehr als lebensbedrohlich erlebt wird.

Literaturhinweise:

Cohen, Mannarino, Deblinger, Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie mit Kindern und Jugendlichen, Springer2009

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