Die Probatorik findet vor der eigentlichen Kurzzeit- oder Langzeittherapie statt und ist als Basis für die anschließende Psychotherapie zu verstehen. Da eine Psychotherapie über Monate und Jahre dauert ist die Probatorik dafür da, die Störung zu ermitteln, ein gemeinsames Arbeitsumfeld aufzubauen, Therapieziele zu definieren und zu prüfen, ob eine längere gemeinsame Arbeit für Patient:in und Behandler:in in Frage kommt.
Die Probatorik innerhalb der GfVt umfasst eine Sprechstunde, vier Probatorik Sitzungen und eine Diagnostik Sitzung. Während dieser sechs Sitzungen erfasst der/die behandelnde Therapeut:in Ihre vorliegende Störung. Dafür nutzt der/die Behandler:in verschiedene Methoden. Zunächst wird eine Anamnese über ihre Erkrankung und eine biografische Anamnese, mit Hilfe des Lazarus-Fragebogens erstellt. Während der sogenannten Diagnostik-Sitzung wird mit Ihnen ein strukturiertes Interview durchgeführt, welches verschiedene psychische Erkrankungen systematisch abfragt. Auf Grundlagen der Auffälligkeiten im Interview und der zuvor erfassten Informationen erhalten Sie ihrer Störung entsprechende diagnostische Fragebögen. Mithilfe dieser Informationen lässt sich am Ende der Probatorik eine gesicherte Diagnose erstellen. Zum Ende der probatorischen Sitzungen werden mit Ihnen die Ergebnisse und die weitere Zusammenarbeit besprochen. Nach der Probatorik wird eine Kurzzeit- oder Langzeittherapie beantragt. Die Genehmigung einer Therapie kann bis zu 6 Wochen in Anspruch nehmen, sodass nach der Probatorik eine Therapiepause für diese Zeit stattfindet.