In den Behandlungsempfehlungen zur leitlinienbasierten Therapie von Posttraumatischen Belastungsstörungen steht als Therapie erster Wahl die Traumakonfrontation. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt dabei auf der Verarbeitung der Erinnerung an das auslösende Ereignis und/oder seine Bedeutung. Hierbei sind folgende beiden Verfahren am besten untersucht und sehr wirksam: die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR).

Zumeist wird vor der Konfrontation mit dem Betroffenen an einer psychischen Stabilisierung gearbeitet – ein Therapieschritt der sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig ist für eine wirksame Behandlung der PTBS. Die Patienten lernen in der Stabilisierungsphase neue Möglichkeiten anzuwenden, um mit den bestehenden Symptomen im Alltag umzugehen und aktivieren ein Helfer- und Ressourcennetzwerk.

Neben dem wichtigen Therapiebaustein der Traumakonfrontation müssen während der Therapie relevante zusätzliche Problem- und Symptombereiche adressiert werden. Hierbei geht es beispielweise um Themen wie psychische (Folge-) Erkrankungen, Trauerprozesse, soziale Neuorientierungen, Umgang mit starken Emotionen und Selbstwertstabilisierung. Am Ende der Therapie ist das Trauma für die Betroffenen bestenfalls als ein abgeschlossenes Ereignis in ihrer Lebensgeschichte eingeordnet und sie können sich wieder mit Gegenwart und Zukunft symptomfrei auseinandersetzen – aus der Erinnerung gelöscht werden kann das Trauma leider nicht.

Literatur

Augsburger, M., Bering, R., Böttche, M., Ehring, T., Frommberger, U., Gast, U., … & Wöller, W. (2019). Behandlung der PTBS bei Erwachsenen. In S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung (pp. 15-57). Springer, Berlin, Heidelberg.