Bei Insomnien, die nicht ausreichend durch organische Faktoren begründet werden können, geht man von vier ursächlichen und aufrechterhaltenden Faktoren aus.

1. Eine körperliche, emotionale, gedankliche und motorische (Hyper-) Aktivierung, z.B. durch Stress, innere Unruhe, nicht abschalten können, unangenehme und unbewältigte Emotionen sowie ein unbefriedigter Bewegungsdrang.

2. Schlafbehindernde Gedanken, z.B. „Morgen werde ich fix und fertig sein“, „So müde schaffe ich meine Arbeit nie“, „So spät ist es schon wieder, ich muss jetzt sofort schlafen!“.

3. Ungünstige Schlafgewohnheiten, wie z.B. im Bett am Smartphone oder Tablet lesen, Nachrichten, die aktivieren statt beruhigen, späte, schwere Mahlzeiten, Kaffee, kein fester Rhythmus.

4. Bereits eingetretene Konsequenzen des fehlenden Schlafes, die wiederrum das Ein- und Durchschlafen behindern wie z.B. Konzentrationsprobleme, Konflikte in der Familie oder Partnerschaft, Depressivität, Ängstlichkeit, Suchtmittelkonsum.

An allen vier Faktoren setzt die Verhaltenstherapie an, um aus dem Teufelskreis aussteigen zu können und wieder ein erholsames, gesundes Schlafverhalten zu lernen.

Es können auch organische Erkrankungen ursächlich für die Schlafprobleme sein. Hier dient der Teufelskreis dazu, die bestehenden Schlafprobleme nicht zu verschlechtern und im notwendigen Ausmaß akzeptieren zu lernen.

Literatur:
Heßler-Kaufmann, J., & Neudeck, P. (2020). Therapie-Tools Störungsmodelle in der Verhaltenstherapie.