Die Anpassungsstörung kann nach belastenden Lebensereignissen auftreten. Die Belastung kann das soziale Netz des Betroffenen beschädigt haben, wie beispielsweise bei einem Trauerfall oder einer Trennung, oder das weitere Umfeld sozialer Unterstützung oder sozialer Werte, wie bei Emigration oder nach Flucht. Die Belastung kann auch in einem größeren Entwicklungsschritt oder einer Krise bestehen, beispielsweise beim Schulbesuch, Elternschaft, Misserfolg. Eine bedeutsame Rolle für das Auftreten einer Anpassungsstörung spielen die individuelle Prädisposition und Vulnerabilität sowie die Resilienz.

Die Symptome einer Anpassungsstörung sind vielschichtig und umfassen depressive Stimmung, Angst oder Sorge (oder eine Mischung von diesen). Außerdem kann ein Gefühl bestehen, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht zurechtzukommen, diese nicht vorausplanen oder fortsetzen zu können. Störungen des Sozialverhaltens können insbesondere bei Jugendlichen ein zusätzliches Symptom sein.

Hervorstechendes Merkmal kann eine kurze oder längere depressive Reaktion oder eine Störung anderer Gefühle und des Sozialverhaltens sein.

Die Symptome treten für gewöhnlich innerhalb eines Monats nach dem belastenden Lebensereignis auf und klingen innerhalb von sechs Monaten nach Ende des Ereignisses ab.

Im Rahmen der neuen Weiterbildung wird zukünftig vermehrt eine Klassifikation im Rahmen des ICD 11 vermittelt. Hier wir die Anpassungsstörung zukünftig wie folgt eingeordnet: „Störungen, die spezifisch Stress-assoziiert sind“

 

Quelle: ICD-10